Ökobilanz von Lehmbaustoffen

Um die Ökologie eines Materials zu beurteilen, sollte nicht nur die "Nutzungsphase" betrachtet werden, sondern auch vorher die Produktion und nachher die Entsorgung oder Weiterverwertung des Materials. Zum Beispiel spart ein Dämmstoff in der Nutzungsphase (z.B. an der Fassade) Heizenergie. Wenn aber der Energieaufwand für die Herstellung und Entsorgung höher ausfällt als die Energieeinsparung an der Wand macht der Einsatz des Dämmstoffs gesamtheitlich betrachtet keinen Sinn.

Eine solche Lebenszyklusanalyse ("von der Wiege bis zur Bahre" - engl. "from cradle to grave") hebt die Besondere Qualität von Baustoffen aus Lehm hervor. Da Lehm als Hauptrohstoff von Lehmbaustoffen im Gegensatz zu vielen anderen Bindemitteln wie Zement oder Kalk nicht gebrannt werden muss, ist der notwendige Energiebedarf für die die Herstellung ("Primärenergieeinsatz") deutlich geringer. Der Energieeinsatz wird in einer Ökobilanz in CO2-Emissionen umgerechnet, das so genannte "Erderwärmungspotential" (engl. "global warming potential" - GWP).

In einer Ökobilanz werden neben dem GWP noch weitere Punkte betrachtet, z.B. das Abbaupotential für die Ozonschicht, das Versauerungspotential für Gewässer und Böden ("SO2-Äquivalent"), oder auch das Überdüngungspotential für Böden ("PO4-Äquivalent").

Bei all diesen Werten schneiden Lehmbaustoffe in der Regel hervorragend ab, da sie keine künstlichen Inhaltsstoffe benötigen und im Produktionsverfahren keine entsprechenden Stoffe freigesetzt werden.

Echte Lehmbaustoffe haben außerdem den Vorteil, dass sie eine sehr lange Lebensdauer haben (bei der Ökobilanz von Lehmbaustoffen dürfen offiziell 100 Jahre angenommen werden) und später sehr leicht, ohne weiteren Energieaufwand zu entsorgen sind - oder sogar wiederverwendet werden können! Aufgrund der Tatsache, dass Lehm nicht hydraulisch abbindet, sondern nur durch Austrocknen fest wird, kann man Lehmputze einfach nach dem Abbruch des Putzes wieder anrühren und wieder auftragen!

Solare Produktion von LEVITA LEHMPUTZEN

Bei LEVITA LEHM haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir die ohnehin schon gute Energiebilanz von Lehmbaustoffen noch verbessern können.

Zum einen schaffen wir das durch die Erzeugung Erneuerbarer Energie durch Photovoltaikanlagen auf unseren Dächern. Über das Jahr betrachtet erzeugen wir so deutlich mehr Strom, als wir selbst benötigen und speisen diesen sogar ins Netz ein.

Zum anderen trocknen wir die Rohstoffe für unsere Putze, also Lehm und Sande nicht auf herkömmliche Weise mit Erdgastrocknern sondern mit einer solaren Lehmtrocknung. Diese Trocknungstechnik ist für Lehm so wohl weltweit einzigartig.

Dazu wird der erdfeuchte Lehmaushub in einem gläsernen Gewächshaus auf unserem Produktionsgelände dünn aufgeschüttet. Rein durch die Sonneneinstrahlung erwärmt sich dann das Gewächshaus. Da warme Luft deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus. Wie im Wohnraum ist der Lehm nun bestrebt die Luftfeuchtigkeit wieder auszugleichen und gibt Feuchtigkeit an die warme Luft ab. Wenn diese mit Feuchtigkeit gesättigt ist, wird die Luft im Gewächshaus mit großen Ventilatoren automatisch ausgetauscht.

Damit der Lehm gleichmäßig durchtrocknet wird er regelmäßig von einem Wenderoboter durchpflügt. Wenn am Ende die ganze Gewächshausfüllung gleichmäßig getrocknet ist, wird die nächste Füllung mit erdfeuchten Lehm eingebracht.
Der Lehm wird so sehr schonend und energiesparend getrocknet.

Hervorragende Ökobilanz von Levita Lehmputz

Aufgrund der solaren Produktion fällt die Ökobilanz für Levita Lehmputze nicht nur deutlich besser aus als im Vergleich zu anderen Putzarten, sondern sogar im Vergleich zu anderen Lehmputzen.

Nebenstehende Grafik zeigt das CO2-Äquivalent in kg CO2-Emission pro kg Fertigputz bespielhaft für verschiedene Putzarten in der Herstellung im Vergleich. Die Levita Lehmputze verursachen erheblich weniger Emissionen als andere Putztypen. Dabei wird in der Grafik nur die Herstellungsphase (Modul A1-A3) gezeigt. Da Lehmputz wiederverwendbar ist, schneidet er beim Rückbau (Modul C) und Wiederverwendung (Modul D) extrem positiv ab. (Die Werte für die anderen Putze wurden der "Ökobaudat" entnommen, Stand Juli 2024) 

Die vollständige Umweltproduktdeklaration für Levita Lehmunterputz UP2, Lehmoberputz OP1 und Universallehmputz UNI1,8 finden Sie hier zum Download.

Rechnet man den Unterschied in der Ökobilanz der verschiedenen Putztypen hoch auf ein ganzes Bauvorhaben, z.B. ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit ca. 600m² Putzoberflächen (z.B. Wand und Decken), so zeigt sich welches CO2-Einsparpotential beim Lehmputz vorhanden ist. In nebenstehender Grafik sieht man, dass beim Lehmputz weniger als 100kg CO2 freigesetzt werden, während es bei Gips- bzw. Kalkgipsputz ca. 1,5t sind und bei Kalk- oder Kalkzementputzen ca. 3 - 3,5t!

Levita Lehmputze verbessern also nicht nur das Raumklima, sie reduzieren auch im besonderen Maße den Einsatz von Energie und den Ausstoß von CO2 und anderen Schadstoffen im Vergleich zu anderen Baustoffen!

 

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