Lehmputz streichen

 Welche Oberflächenstrukturen sind mit Lehmputz möglich?

Die Oberflächenstruktur hängt vom verwendeten Feinputz und der Verarbeitung ab. Größtenteils wird Lehmoberputz OP1 mit einer Körnung von 1mm als Feinputzlage verwendet. Je nach dem verwendeten Werkzeug entstehen verschiedene Strukturen. Standard ist eine mit einem Schwammbrett fein geriebene Oberfläche. Es ist aber auch möglich die Oberfläche mit einer Glättkelle sehr kompakt und  glatt zu verdichten. Genauso kann man rustikale Strukturen erzeugen, z.B. einen „Waschelputz“ mit einer Bürste. Im Zweifel lassen Sie sich von Ihrem Verarbeiter ein Muster für den Lehmputz anlegen! 

 Runde oder scharfe Kanten?

Im Lehmbau werden Kanten, z.B. in der Fensterlaibung gerne rund und organisch ausgeführt. Lehm lädt einfach zum händischen Gestalten ein und viele Bauherren empfinden die runden Ecken als harmonisch. Diese Rundungen können entweder freihändig geformt werden, oder mithilfe von runden Kantenschutzleisten aus Metall. Es können aber auch kantige Eckprofile verwendet werden, wie man sie von anderen Putzen kennt. Der Lehmputz gibt keine Gestaltung vor!

 Kann man Lehmputz mit jeder Farbe streichen?

Das Streichen von Lehmputzen ist in nahezu jedem Farbton möglich. Ganz wichtig ist, dass man ausschließlich Farben verwendet, die den Feuchtigkeitstransport (Sorption) nicht behindern, sonst geht die positive Wirkung für das Raumklima verloren. Am besten sind hierzu reine baubiologische Farben wie Lehmfarben und Kalkfarben geeignet. Auf keinen Fall sollten Dispersionsfarben verwendet werden!
Weitere Infos zur Levita Lehmfarbe

 Kann man den Lehmputz auch braun lassen?

Die Levita Lehmputze haben eine angenehme, ockerbraune Farbe. So entsteht häufig der Wunsch einzelne Wände nicht zu streichen, sondern den originalen Farbton zu belassen. Der enthaltene Sand und eventuell eingeschlossene Mineralien bleiben dann sichtbar.
In diesem Fall empfehlen wir, die Oberfläche schon bei der Verarbeitung mit einer Glättkelle zu verdichten, damit weniger Sand an der Oberfläche liegt. Nach Trocknung wird die Oberfläche mit einem weichen Besen abgekehrt. Anschließend kann man sie mit der LEVITA Kaseingrundierung und -Fixierung binden, um so ein Absanden zu vermeiden. Sollte nach einiger Zeit doch ein Farbanstrich gewünscht werden ist das Überstreichen jederzeit möglich.

 Was ist der Unterschied zwischen Lehmfarbe, Lehmstreichputz und Lehmedelputz?

Levita Lehmfarbe, Lehmstreichputz und Lehmedelputz sind weiße und farbige Endbeschichtungen, die aus farbigen Lehmen, ohne zusätzliche Pigmente hergestellt werden.
Die Lehmfarbe ist ein gut deckender, glatter Anstrich mit hohem Füllvermögen. Sie ist rollfähig, 2 Anstriche reichen auf braunen Lehmputzen in der Regel aus. Die Levita Lehmfarbe ist der am meisten verwendete Anstrich auf unseren Lehmputzen.
Der Lehmstreichputz ist ebenfalls ein Anstrich, enthält aber im Gegensatz zur Lehmfarbe eine leichte Körnung. Dadurch kann man glatte Untergründe etwas rauer wirken lassen oder je nach Werkzeug auch mehr Struktur in den Anstrich bringen, z.B. mit der Lasurbürste.
Levita Lehmedelputz ist hingegen ein weißer oder farbiger Dünnlagenputz, der in einer Schichtstärke von ca. 2mm als farbige Endbeschichtung auf Lehmputze oder auch auf andere Untergründe aufgebracht werden kann. Bei der dünnen Schicht liegt der Focus natürlich mehr bei der Optik als beim Raumklima. Der Edelputz eignet sich hervorragend für sehr glatte, kompakte Oberflächen. Durch das Zusammenspiel von farbigem Lehm und passenden farbigen Sanden bekommt die Oberfläche eine gewisse optische Tiefe.

 In welchen Farbtönen gibt es Lehmfarbe, Streichputz und Edelputz?

Lehmfarbe und Lehmedelputz gibt es in 9 die nicht durch Einfärben entstehen, sondern tatsächlich auf farbigen Lehmen und Sanden basieren. Diese Farbtöne stellen ein Grundsortiment dar. Durch Mischen untereinander, aber auch durch Abtönen mit pulverförmigen Erd- und Mineralpigmenten kann die Farbvielfalt nahezu beliebig erweitert werden! Durch Zugabe des "Levita Lehmstreichputzzusatz", einer bestimmten Sandkönrung, kann man jedem Gebinde der Lehmfarbe einen Streichputz machen!

 Braucht man für Lehmfarbe eine Grundierung?

Bei sehr stark saugenden Untergründen wie z.B. bei Lehmputzen ist mit der LEVITA Kaseingrundierung und -Fixierung vorzustreichen. Diese sorgt dafür, dass der anschließende Farbanstrich gleichmäßig und nicht wolkig erscheint. Außerdem erhöht sie die Reichweite der Lehmfarbe und verbessert die Verarbeitung.

 Kann man Lehmfarbe auch auf Untergründe streichen, die nicht aus Lehm bestehen?

Der Einsatz von Levita Lehmfarbe ist nicht auf Lehmputze beschränkt, man kann sie auch auf andere Putze, die allermeisten Altanstriche, Holzuntergründe oder bei entsprechender Grundierung auch auf Gipsplatten auftragen, so dass z.B. in einem Raum die Lehmoberflächen und Nichtlehmoberflächen mit der selben Farbe gestaltet werden können.

 Was kann man mit Zuschlagstoffen in den Edelputzen erreichen?

Beim Levita Lehmedelputz besteht die Möglichkeit, Strukturzuschläge beizumischen, z.B. Strohhäcksel, Perlmuttsand oder Glimmer. Diese erzielen einzigartige Oberflächeneffekte, die mit einem Farbanstrich nicht möglich wären. Durch Abschwämmen der Oberfläche kommen die beigemischten Partikel an die Oberfläche.
Perlmuttsand erinnert mit seinen leicht glänzenden, aber auch einigen dunklen Partikeln an feinen Sandstrand, während Glimmer der Oberfläche ein leichtes Funkeln verleiht, insbesondere wenn Licht schräg auf die Lehmoberfläche fällt. Sie können auch selbst Zuschlagstoffe wie Bergkräuter, Zirbenspäne oder andere ausprobieren!