Levita Lehmputz besteht ausschließlich aus Lehm, Sand und Naturfasern. Je nach Putzsorte werden verschiedene Sande und Faserarten verwendet. Der Lehm wird in unserer eigenen Lehmgrube ausgehoben, wir verwenden keinen Baustellenaushub. Die Sande werden von verschiedenen ausgewählten Sandgruben aus Südbayern und Oberösterreich zugeliefert. Sämtliche Rohstoffe werden regelmäßig streng kontrolliert. Unsere Lehmputze sind reine Lehmbaustoffe ohne zusätzliche Bindemittel!
Hunderttausende historische Lehmhäuser in Mitteleuropa beweisen, dass Lehmbaustoffe Jahrhunderte funktionieren und halten. Unter der Voraussetzung eines gut instand gehaltenen Bauwerks gibt es keine Begrenzung für die Haltbarkeit eines Lehmputzes.
Lehmputz und eine Lüftungsanlage schließen einander nicht aus, sondern ergänzen sich. Eine Lüftungsanlage sorgt, insbesondere bei hoch eingestellten Luftwechselraten für sehr trockene Raumluft. Dem kann der Lehmputz ein Stück weit entgegen wirken.
Wenn man ohne Lüftungsanlage bauen möchte ist Lehmputz ebenfalls hilfreich, denn durch die Aufnahme von Feuchtigkeit und Gerüchen hilft er auch bei luftdichter Bauweise die Lüftungsintervalle etwas zu verlängern. Aufgrund der notwendigen Sauerstoffzufuhr muss man aber trotzdem regelmäßig lüften.
Lehmoberflächen bieten mit ihrer niedrigen Gleichgewichtsfeuchte von weit unter 5% und der Fähigkeit Feuchtigkeit rasch abzugeben keinerlei Lebensmöglichkeiten für Schimmelpilze. Diese brauchen eine weit höhere Feuchtigkeit von über 15% über eine gewisse Dauer zum Gedeihen. Bei frisch verarbeiteten Lehmputzen muss allerdings auf eine gute Durchlüftung und möglichst rasche Trocknung geachtet werden, sonst kann es in der Trocknungsphase zu Schimmelwachstum kommen (mehr dazu bei den Hinweisen zur Trocknung). Auf dem ausgetrockneten Lehmputz hat Schimmel keine Lebensgrundlage mehr. Selbst an kritischen Stellen wie Wärmebrücken ist Lehm relativ unempfindlich, da er Kondenswasser aufsaugt, während bei anderen Materialien die Feuchtigkeit an der Oberfläche stehen bleibt. Trotzdem sollte man bei Schimmelproblemen im Haus nicht nur die betreffende Stelle mit Lehmputz sanieren, sondern auch die Ursache beheben.
Naturreiner Lehmputz ist nicht wie andere Putze mit chemischen Stabilisierungsmitteln versetzt, die unter allen Umständen die Gefahr des Absandens verhindern. Bei richtiger Oberflächenbehandlung sanden fertige Lehmputzflächen aber praktisch nicht. Zur Fixierung der Oberfläche trägt auch der richtige Farbanstrich bei, z.B. die Levita Lehmfarben. Lehmputzflächen die braun bleiben sollen werden am Besten verdichtet gerieben, so dass eine relativ glatte Oberfläche ohne Körnung entsteht. Zusätzlich sollten sie mit der farblosen LEVITA Kaseingrundierung und -Fixierung gefestigt werden.
Beim fertigen Lehmputz muss man keine Risse in Kauf nehmen. Die erste Lage, also der Lehmunterputz (z.B. UP2 oder UNI1,8) bildet beim Trocknen feine Schwundrisse, deshalb wartet man mit der zweiten Lage, bis die erste Lage vollkommen ausgetrocknet ist. Erst dann wird der Lehmoberputz (z.B. OP1 oder BFF01) in einer dünnen Lage aufgetragen. Der Lehmoberputz schließt die feinen Risse und ist so eingestellt, dass er bei der dünnen Auftragsstärke keine Risse bildet.
Durch Einführung der Lehmputznorm DIN 18947 im Jahr 2013 zählen „werksmäßig hergestellte Lehmputze“ (also keine Baustellenmischungen) zu den regulierten Baustoffen, wodurch sie auch für größere Gebäude offiziell zugelassen sind. Die Norm gibt außerdem Prüfverfahren vor, nach denen Lehmputze auf Festigkeit, Wasseraufnahme, Brandschutz und andere Eigenschaften geprüft werden müssen. Die Werte müssen regelmäßig durch die Hersteller selbst, aber auch durch zertifizierte Prüflabors überwacht werden. Die Norm schreibt weiterhin vor, dass bei Putzen nach DIN 18947 Lehm als einziges Bindemittel zugelassen ist. Somit haben Bauherren und Planer bei nach DIN 18947 zertifizierten Putzen die Sicherheit, dass die Putze die in der Norm geforderten und geprüften Eigenschaften aufweisen. Alle Levita Lehmputze erfüllen die DIN 18947. Die technischen Werte sind in den jeweiligen Datenblättern nachzulesen.
Während früher zum Teil erdfeuchte Lehmputze gebräuchlich waren, stellt Levita Lehm ausschließlich trockene Lehmputze her. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht nur händisch oder mit speziellen Lehmputzmaschinen verarbeitet werden können, sondern auch mit weit verbreiteten konventionellen Putzmaschinen. Außerdem sind trockene Lehmputze mehrere Jahre haltbar, während erdfeuchtes Material bereits nach mehreren Wochen muffig zu riechen beginnt. Nicht zuletzt sind die trockenen Levita Lehmputze auch im Winter verarbeitbar, während erdfeuchtes Material gefriert.