Seit Jahrtausenden sind die positiven Effekte des Lehmbau bekannt. Früher und heute - noch immer lebt ein Drittel der Menschheit in Gebäuden aus Lehm. Berühmte Bauwerke aus Lehm sind zum Beispiel die Große Moschee von Djenné in Mali oder die Stadt Shibam im Südjemen, die wegen ihrer bis zu neunstöckigen Häuser aus Lehmziegeln mit Holzstützen auch „Chicago der Wüste“ genannt wird.
Aber auch in Deutschland wohnen etwa 2 Millionen Menschen in Lehmbauten. Der Großteil davon sind Fachwerkbauten, bei denen etwa die Gefache zwischen den Balken mit Lehm ausgekleidet sind. Der Lehm konserviert dabei das Holz über Jahrhunderte.
Nach 1950 wurde das Bauen mit Lehm durch industrielle Baustoffe verdrängt. Doch seit es fertige, verarbeitungsbereite Lehmbaustoffe gibt, die modernen Anforderungen an die Verarbeitung genügen, entdecken immer mehr Bauherren die Vorzüge dieses hochwertigen Materials wieder.
Bei Renovierungen und Neubauten wird moderner Lehmbau wegen der guten bauphysikalischen Eigenschaften des Lehm eingesetzt, die zum berühmten Wohlfühlklima führen. Als schadstofffreier Baustoff ist er nicht nur absolut gesundheitsverträglich, sondern schont auch Natur und Umwelt. Durch die einfache und hautfreundliche Verarbeitung steht Lehmbau nicht nur dem Handwerker, sondern auch dem interessierten Heimwerker offen. Wir von Levita Lehm unterstützen dabei mit professionellen Materialien und unserem Wissen.
Gerade in modernen Neubauten sind die Eigenschaften des Lehmbaus sehr gefragt. Die dichte Bauweise erfordert Baustoffe, die gut mit schwankender Luftfeuchtigkeit umgehen können und diese gut speichern können.
Außerdem neigen gut gedämmte Häuser im Sommer zur Überhitzung. Gerade hier ist die hohe Wärmespeicherfähigkeit von Lehm entscheidend.
Und nicht zuletzt können Lehmputze und andere Lehmbautechniken mit ihren besonderen Oberflächen echte Hingucker sein.
Viele Beispiele für modernes Bauen mit Lehm finden sich in unseren Referenzen.
Bei der Renovierung oder Sanierung von alten Gebäuden kommt es darauf an, den erhaltenswerten Teil des Bestandes zu nutzen und ihn so herzurichten, dass er den modernen Anforderungen gerecht wird.
Um die alte Substanz zu erhalten ist es wichtig, sie nicht abzusperren, sondern mit atmungsaktiven Baustoffen zu arbeiten. Hier ist Lehm ideal!
Bei unseren Referenzen finden Sie zahlreiche Beispiele für mit Hilfe von Lehmbau gut sanierte Altbauten - bis hin zu Jahrhunderte alten denkmalgeschützten Gebäuden.
Es gibt viele Techniken für historischen Lehmbau, die regional unterschiedlich ausgeprägt waren. Gerade in Niederösterreich gibt es nach wie vor verschiedenste historische Techniken zu bewundern und entdecken. Die nachfolgende Karte zeigt einen Überblick der bekannten Techniken.
Unter der Leitung von Lehmbaufachmann Roland Meingast fand im Sommer 2015 ein Seminar zu historischen und aktuellen Lehmbautechniken im Museumsdorf Niedernsulz für Studenten und Lehmbauer der BOKU statt. Dabei wurden unterschiedlichste Techniken versucht, neben historischen Lehmbau auch moderne Lehmbautechniken, bei denen unsere Lehm-Materialien verwendet wurden. Nachfolgende Poster vermitteln einen Eindruck.
Lehm ist eine Mischung aus Sand, Schluff und Ton. Die verschiedenen Lehmvorkommen unterscheiden sich durch Mischungsverhältnis, Korngrößen und -formen der Mineralien und die Art des Tones. Dieser fungiert als Bindemittel im Lehm. Lehm mit hohem Tonanteil wird daher als „fett“ bezeichnet, ein geringer Tonanteil als „mager“.
Nicht alle Lehme sind als Ausgangsbasis für den Lehmbau geeignet - es kommt auf die richtige Zusammensetzung aus passenden Tonen, Schluff und Sand an.
Baustoffe aus Lehm haben viele positive Eigenschaften, die sie zum idealen Material für hochwertige, ökologische Neubauten und Sanierungen machen!
Lehm ist in der Lage große Mengen an Luftfeuchtigkeit schnell aufzunehmen, zu speichern, und später langsam wieder abzugeben (Sorptionsfähigkeit). So wird im Raum anfallende Feuchtigkeit zum Beispiel beim Kochen, Duschen oder auch aus der Atemluft gepuffert. In Räumen in denen ausreichend Lehm verwendet wurde, liegt die relative Luftfeuchtigkeit in der Regel in einem für den Menschen idealen Bereich von 45 - 55%. So wird ein unvergleichlich angenehmes Wohnklima geschaffen, das zugleich optimal für Ihre Gesundheit ist. Denn bei ca. 50% Luftfeuchtigkeit wird das Austrocknen der Schleimhäute verhindert, wodurch Erkältungen und Grippalen Infekten vorgebeugt wird. Im Lehmbau wird also die Raumluftfeuchtigkeit reguliert. Gleichzeitig ist Lehm sehr diffusionsfähig.
Am wirkungsvollsten sind Lehmputze dann, wenn sie in direktem Kontakt zur Raumluft stehen - daher sind Lehmputze und Lehmbauplatten zur Wandverkleidung die häufigste Anwendungsformen im Lehmbau.
Da Holz beim Einbau mehr Feuchtigkeit enthält als trockener Lehm, entzieht er angrenzendem Holz die Feuchtigkeit und konserviert es so. Denn Pilze und Schädlinge können Holz erst ab einem bestimmten Feuchtegehalt zusetzen. Durch die Kombination der beiden Materialien können Fachwerkhäuser mehrere Jahrhunderte überdauern – aber auch moderne Holzbauten profitieren davon.
Als schweres Material mit hoher Rohdichte kann Lehm nicht nur vor Schall schützen sondern auch Wärme sehr gut speichern. Dadurch halten Lehmwände das Haus im Sommer lange kühl. Im Winter speichern Sie die Energie der tief stehenden Sonne die tagsüber durch die Fenster scheint und strahlen sie später an den Raum ab. Somit hilft Lehmbau beim Energiesparen - durch passive Nutzung der Sonnenergie.
Durch ihre sehr große Oberfläche können die mikroskopisch kleinen Tonminerale im Lehm Schadstoffe und Gerüche aufnehmen und neutralisieren. Somit wird im Lehmbau die Luft gereinigt und der Lehm trägt auch so zu einem gesunden und angenehmen Raumklima bei. Außerdem schirmt der Lehm sogar einen gewissen Teil an elektromagnetischer Strahlung ab.
Nicht zuletzt ist Lehm auch ein idealer ökologischer Baustoff. Er kommt nahezu unbegrenzt in der Natur vor, kann mit sehr geringem Energieaufwand und ohne chemische Zusatzstoffe zu Baumaterialien aufbereitet werden und ist vollständig recycelbar. Lehmbau ist somit vor allem auch ökologisches Bauen.
Lehm lässt sich sehr gut formen. Durch verschiedene Arbeitsweisen und Werkzeuge lassen sich im Lehmbau mit demselben Material oft unterschiedlichste Oberflächenstrukturen erzeugen. Lehm lädt geradezu zum kreativen Arbeiten ein. Gerne werden im Lehmbau runde, organische Oberflächen gestaltet, aber auch geradliniges, kantiges Bauen ist natürlich möglich.
Durch unsere modernen, fertig gemischten Lehmbaustoffe wird die Verarbeitung selbst für Laien recht einfach. Mit ein wenig Übung lassen sich auch ohne besondere Werkzeugausstattung tolle Oberflächen erzielen und individuelle Wohnträume verwirklichen.
Ungebrannter Lehm ist jederzeit und unbegrenzt wieder verwendbar, da er nicht hydraulisch abbindet, sondern lediglich austrocknet. Lehm ist also nicht wasserfest, weswegen man ihn in Europa in der Regel nur im Innenbereich verwendet. Trockenen Lehm braucht man nur zu zerkleinern und mit Wasser wieder anrühren, schon kann er wieder verwendet werden. Somit belastet der Lehmbau die Umwelt nicht mit Bauschutt.
So kann z.B. reiner Lehmputz auch nach Jahrzehnten noch von der Wand geklopft, frisch mit Wasser aufgemischt und dann wieder als neuer Verputz im Lehmbau verwendet werden!